Erich Kirstein

Er war einer der Pioniere der Werkstatt für Menschen mit Behinderungen in Jeringhave. Nun ist Erich Kirstein im Alter von 73 Jahren verstorben, wie am Donnerstag bekannt wurde.
Kirstein war viele Jahre lang Leiter der Einrichtung in Jeringhave, die eine der ältesten Einrichtungen des Trägers, der Gemeinnützigen Gesellschaft für Paritätische Sozialarbeit (GPS). 1968, dem Gründungsjahr der GPS und ein Jahr, nachdem die Werkstatt Jeringhave in der alten Schule Jeringhave eingerichtet worden war, trat der aus Ostpreußen stammende und gelernte Maschinenschlosser in den Dienst der GPS ein. 1974 schloss er die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger ab.

Ein handwerklicher Beruf und eine heilpädagogische Ausbildung – das war und ist die Kombination, die zum Standard der GPS bei der Betreuung und Qualifikation von Menschen mit Behinderung wurde. Kirstein arbeitete in Westerscheps (Kreis Ammerland) und Jeringhave, in beiden Einrichtungen war er auch zeitweise Werkstattleiter.

Besondere Verdienste erwarb sich Kirstein mit der Gründung der Vermittlungsstelle, die Menschen mit Behinderungen in den ersten Arbeitsmarkt vermittelte. Auch damit war Kirstein Pionier – und ein sehr erfolgreicher. Er verschaffte zahlreichen Betreuten einen Arbeitsplatz außerhalb der Werkstatt. Dabei hatte er das zentrale Problem der Arbeitsvermittlung im Falle von Menschen mit Handicap erkannt: die fehlende Mobilität. Kirstein setzte sich für Führerschein- kurse ein und organisierte den theoretischen Unterricht. Davon profitierten die Betreuten in hohem Maße. 2002 schied der erfolgreiche Pädagoge und Handwerker aus den Diensten der GPS aus und wechselte in den Ruhestand.

Nach langer Krankheit ist Erich Kirstein am Sonntag, 5. Juni, verstorben. Er hinterlässt seine Frau Hilde und drei Kinder sowie zahlreiche Enkelkinder. Die Beerdigung für Erich Kirstein findet im Familienkreis statt.