Gunda Schmidt

Die langjährige Gastwirtin des Tungeler Krugs, Gunda Schmidt, ist am vergangenen Donnerstag im Alter von 79 Jahren verstorben.

Sie hatte das Lokal im Jahre 1959 von ihrem Vater Fritz Tiarks übernommen und bis 2014, also 55 Jahre lang, geführt. Ihr Großvater, der ebenfalls Fritz Tiarks hieß, hatte das Gebäude Anfang des 20. Jahrhunderts bauen lassen, 1906 wurde das erste Bier ausgeschenkt.

Bezirksvorsteher Enno Spark erinnert sich gerne an die Abende in „Tiarks Gaststätte“, wie der Tungeler Krug im Ort genannt wird: „Nach unseren Fußballspielen sind wir immer freundlich von Gunda empfangen worden, diverse Jubiläen und runde Geburtstage wurden stets bei Gunda gefeiert.“ Dabei sei die Gastwirtin stets uneigennützig gewesen. „Gunda hatte nie hohe Gebühren für die Nutzung der Räumlichkeiten oder zusätzlichen Aufwand, beispielsweise für das Eindecken der Tische bei Feiern, erhoben.“

Werner Labohm, der ebenso wie Schmidt in Tungeln aufgewachsen ist, kannte Gunda Schmidt schon als kleines Kind. „Wir wohnen direkt im Haus gegenüber des Gasthofs. Gunda war damals oft bei uns auf dem Bauernhof, wo wir mit vielen Kindern gemeinsam gespielt haben“, erinnert er sich. Auch die Schule haben alle drei Tungeler gemeinsam besucht, wenngleich sie nicht in die gleiche Klasse gingen.

Wer im Tungeler Krug ein und aus ging, den konnte Labohm von seinem Fenster aus beobachten. „Sie hat die Gaststätte zur Zufriedenheit aller geführt und immer sehr sauber gehalten“, sagt Labohm. Wenn jemand die neuesten Nachrichten im Dorf wissen wollte, war er ebenfalls bei ihr richtig. „Sie wusste sehr viel und konnte sich die Dinge auch sehr gut merken, aber sie hat nie getratscht oder Gerüchte weitererzählt“, betonen beide. Auch deswegen wurde sie von beiden als „Mittelpunkt von Tungeln“ angesehen.
Von diesem Mittelpunkt müssen die Tungeler nun Abschied nehmen.

Die Trauerfeier findet an diesem Mittwoch, 26. Juli, um 11 Uhr in der Marienkirche in Wardenburg statt.