Helmuth Steenken

Oldenburg Dr. Helmuth Steenken ist tot. Der ehemalige Chefarzt am Evangelischen Krankenhaus starb am vergangenen Freitag – einen Tag vor seinem 88. Geburtstag. Der gebürtige Oldenburger hinterlässt drei Kinder und sieben Enkelkinder.

Der Beruf des Augenarztes wurde ihm quasi in die Wiege gelegt. Sein Vater, Dr. Christel Steenken (1900 bis 1986), war Frauenarzt und von 1962 bis 1970 Ärztlicher Direktor des Evangelischen Krankenhauses. Seine Mutter, Eva Steenken, geb. Nieden, und seine Schwester Karin verstarben früh im Jahr 1935. Als Junge entdeckte Helmuth Steenken, nachdem er nach Elsfleth gezogen war, die Leidenschaft zum Segeln. Segelschiffe waren seit Generationen wichtig für seine Vorfahren. Ururgroßvater Behrend Hinrich Steenken (1791 bis 1882) war Kapitän, Reeder und Werftbesitzer in Brake. Großvater Christian Ludwig Steenken war Arzt in Elsfleth und Vorstandsvorsitzender der Elsflether Heringsfischerei.

Im Zweiten Weltkrieg besuchte Helmuth Steenken das Alte Gymnasium Oldenburg. In den letzten Kriegswochen wurde er als Flak-Helfer eingesetzt und überlebte unverletzt. Von 1946/47 bis 1953 studierte er Medizin in Hamburg und München. 1957 heiratete er die Unternehmerin Sybille Steenken, geb. Eßich (1929 bis 2013). Reisen führten ihn nach Griechenland, Moskau, Italien, in die Türkei, nach Südafrika, Namibia, Papua Neuguinea, Togo, Borneo und Sarawak.

Steenken war Zeit seines Lebens ein passionierter Sammler. Im Landesmuseum für Natur und Mensch baute er die Ausstellung „Ein Totenschiff und Borneos schreckliche Schönheit“ auf. Von 2010 bis 2017 arbeitete er mit Filmemacher Hermann Schlenker zusammen und führte mehr als zehn völkerkundliche Filme aus den 50er- bis 70er-Jahren auf. 1992 schenkte er Bundeskanzler Helmut Kohl und Russlands Präsident Michail Gorbatschow sechs Bände der Briefe Goethes. 1993 übergab er seine Praxis an Tochter Mona Halfmann.

Steenken wird am Mittwoch, 24. Mai 2017, auf dem Gertrudenkirchhof beigesetzt. Die Trauerandacht beginnt um 9 Uhr in der Ofener Kirche.