Horst Neumann

Horst Neumann

* 17.01.1939
† 12.06.2020 in Varel
Erstellt von NWZ Online
Angelegt am 16.06.2020
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Nordwest-Zeitung

vom 18.07.2020

Trauer um Unternehmer Horst Neumann

19.06.2020 um 15:00 Uhr von NWZ

 

Der gebürtige Ostpreuße gründete vor 56 Jahren die Fleischerei Neumann in Varel. Mit 81 Jahren ist er jetzt in seiner zweiten Heimat Plöwen in Mecklenburg-Vorpommern gestorben.

In Plöwen in Mecklenburg-Vorpommern an der Grenze zu Polen ist der Vareler Unternehmer Horst Neumann am Freitag unerwartet verstorben. Es war einer der Lieblingsorte des Vareler Fleischermeisters, der im Januar 1939 in Ostpreußen geboren wurde, als Flüchtling in den Westen kam, vor 56 Jahren in Varel die Fleischerei Neumann gründete und sie zu einem erfolgreichen Unternehmen ausgebaut hat.

Zusammen mit seiner Mutter und seinen Geschwistern flüchtete er 1945 aus Ostpreußen und kam als Sechsjähriger mit seiner Familie bei einem Bauern in Wiefelstede unter. Schnell lernte er Plattdeutsch, damit ihm nicht mehr der Makel des Flüchtlings anhaftete, berichtet seine Tochter Ute.

Horst Neumann erlernte den Beruf des Fleischers bei Fritz Meerpohl in Oldenburg, der später auch sein Schwiegervater wurde. Mit seiner Frau Bärbel gründete er am 15. Mai 1964 die Fleischerei Neumann an der Haferkampstraße in Varel in den Räumen der ehemaligen Fleischerei Jung. Die älteste Tochter Ute war damals gerade drei Wochen alt. Es folgten Sohn Axel und Tochter Iris.
Tag und Nacht arbeitete Horst Neumann in den Anfangsjahren, um seine Fleischerei aufzubauen, übernahm Mitte der 70er Jahre auch die ehemalige Fleischerei Koch an der Mühlenstraße als Filialbetrieb. Auch als längst seine Kinder Ute und Axel die Fleischerei führten, schaute er täglich im Betrieb vorbei und stand ihnen mit Rat und Tat zur Seite. In der Prüfungskommission der Kreishandwerkerschaft war sein Wissen ebenfalls gefragt.

Mehr als 100 Fleischer und Fleischereifachverkäuferinnen hat Horst Neumann in all den Jahren ausgebildet und sich als konsequenter und gerechter Lehrherr ihren Respekt erworben. „Für viele Mitarbeiter war er wie ein Vater“, sagt Ute Neumann, „er hatte ein hohes Verantwortungsgefühl für seine Mitarbeiter“.

Eine weitere große Leidenschaft galt der Landwirtschaft. Horst Neumann kaufte sich einen ehemaligen Bauernhof in Neudorf und baute ihn zusammen mit seinem Sohn Axel von einer Hobbylandwirtschaft mit einigen Ochsen zu einem landwirtschaftlichen Betrieb mit mehr als 100 Tieren aus und konnte fortan in seiner Fleischerei Ochsen aus eigener Weidemast anbieten.

1992 traf ihn mit dem Tod seiner Frau Bärbel ein schwerer Schicksalsschlag. Um die Leere nach ihrem Tod zu füllen, machte Horst Neumann den Jagdschein und entdeckte die Leidenschaft für die Jagd und die Hege und Pflege. Sowohl in seinem Jagdrevier in Hohelucht wie auch in seiner zweiten Heimat Plöwen, die er einmal im Monat besuchte, hat er Bäume gepflanzt und Biotope erschaffen.

Horst Neumann hinterlässt seine langjährige Lebensgefährtin sowie drei Kinder und fünf Enkel. Die Trauerfeier findet am Montag wegen der Corona-Krise im engsten Familienkreis statt.

Gedenkkerze

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Entzündet am 16.06.2020 um 09:42 Uhr

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vom 16.06.2020

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