Alwin Tönnies

Cäciliengroden Alwin Tönnies lebt nicht mehr. Das „Urgestein“ aus Cäciliengroden starb am vergangenen Montag unerwartet im Alter von 88 Jahre in einem Sander Pflegeheim.

Tönnies, der in Cäciliengroden aufwuchs, setzte sich viele Jahre als Vorsitzender der Siedlergemeinschaft für seinen Heimatort ein, war bekannt dafür, mit großer Hartnäckigkeit bis hin zur Sturheit die Interessen der Bürger einzufordern. Das kam vor allem zum Tragen, als es bei der Deicherhöhung zwischen Dangast und Wilhelmshaven im Jahr 1996 zu einem gerichtlich verhängten Baustopp kam.

Hintergrund war eine Klage des BUND, der aus seiner Sicht eine umweltschonendere Vorgehensweise beim Deichbau forderte. Als es in den Herbst ging und die Menschen hinter dem offenen Deich Angst vor den ersten schweren Fluten hatten, organisierte Tönnies, der im Dorf gern auch als „Deichgraf“ bezeichnet wurde, gemeinsam mit dem Pastor des Dorfes, Frank Klimmek, eine große Demonstration entlang der Deichlinie. Damals standen Menschen dicht an dicht mit rund 16?000 Fackeln auf dem Deich, die Demonstration fand bundesweite Beachtung. Kurze Zeit später verständigte man sich und der Deichbau ging weiter.