Erika Keil

Erika Keil

geb. Geyer
* 25.08.1913
† 19.03.2018 in Brake
Erstellt von NWZ Online
Angelegt am 24.03.2018
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Gedenkkerze

Judith, Hamburg

Entzündet am 31.03.2018 um 17:23 Uhr

Lieber Horst, mein aufrichtiges Beileid.

„Grande Dame“ vom Harriersand ist tot

26.03.2018 um 08:40 Uhr von NWZ

 

Erika Keil im Alter von 104 Jahren gestorben – Mit Weserinsel verbunden


Die „Grande Dame“ vom Harriersand ist tot: Im Alter von 104 Jahren ist am Montag Erika Keil verstorben. Für die Brakerin war die Weserinsel das zweite Zuhause. Am 25. August wäre sie 105 Jahre alt geworden.


Auf dem Harriersand steht ein kleines Holzhaus, das sich seit mehr als 50 Jahren im Besitz von Familie Keil befindet. Immer wieder hat es Erika Keil auf den Harriersand gezogen, auch noch in der Zeit, als sie in Bielefeld lebte. Seit sie in Brake wohnte, schipperte sie im Sommer jeden Tag auf die Insel.


Erika Keil stammt gebürtig aus Schlesien. Und wie so viele ihrer Landsleute hatte sie ein bitteres Flüchtlingsschicksal hinter sich. Ihr Mann Hans fiel im November 1943. Zwei Jahre später musste die Witwe vor den Russen flüchten. Sie landete in Tschechien, nahm den Weg zurück in die Heimat zu Fuß auf sich, nur um dann wenige Monate später endgültig vertrieben zu werden. Stationen in Sachsen sowie im Kreis Gera in Thüringen folgten. Erika Keil schenkte zwei Söhnen das Leben.


1950 kam sie nach Bielefeld. Zu Brake hatte Erika Keil in dieser Zeit längst Verbindungen. Eine ihrer Schwestern war gleich nach dem Krieg in die Wesermarsch gezogen. Und wenn man regelmäßig in Brake zu Gast ist, lernt man natürlich auch sehr bald Harriersand kennen.


1963, im selben Jahr, in dem auf der Lühring-Werft in Brake auch das Fährschiff „Guntsiet“ vom Stapel lief, stand das Ferienhaus auf der Weserinsel zum Verkauf. Erika Keil erwarb es. Es wurde viel gefeiert auf dem Eiland.


Nach dem Fall der Mauer besuchte Erika Keil ihre alte Heimat. Sie zeigte ihrem erstgeborenen Sohn – der zweite Sohn kam 14 Jahre zur Welt – auch das Gymnasium, das ihr Mann Hans besucht hatte.


Auf dem Harriersand fühlte sich Erika Keil wohl. An einem lauen Abend in der Dunkelheit am Strand zu sitzen und die Lichter Brakes zu beobachtet, diese Momente hat sie oft und gern genossen.

Gedenkkerze

NWZTrauer.de

Entzündet am 24.03.2018 um 11:56 Uhr

Nordwest-Zeitung

vom 24.03.2018