Horst Bartels

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Erstellt von NWZ Online
Angelegt am 04.02.2020
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Nordfrost trauert um Gründer Horst Bartels

04.02.2020 um 16:27 Uhr von NWZ

 

Von einem Kühlhaus zum europaweiten Logistikpartner: Horst Bartels, Unternehmensgründer der Nordfrost-Gruppe, war ein Unternehmer von besonderem Schlag. Jetzt ist der gebürtige Wilhelmshavener im Alter von 75 Jahren verstorben.

Schortens Er war ein Macher. Ein Unternehmer durch und durch – einer der wenigen aus der Region, die im Konzert der ganz Großen im Land mitspielen konnten. Horst Bartels, Gründer und bis zuletzt Herz und Kopf der Nordfrost-Gruppe mit Hauptsitz in Schortens, ist am Wochenende im Alter von 75 Jahren an einer schweren Krankheit gestorben – ein Schlag nicht nur für die „coole Nordfrost-Familie“, sondern für die ganze Region.

Horst Bartels ist in Wilhelmshaven aufgewachsen. Er machte eine Banklehre, arbeitete nach dem Betriebswirtschaftsstudium bei der Transportfirma Figdor und machte sich 1975 als Lagerhalter selbstständig. Wichtigstes Produkt: Magermilchpulver. Wichtigster Kunde: die EU.

Das passende Grundstück für sein erstes Kühlhaus bot dem Aufsteiger 1977 die Gemeinde Schortens an – bis heute Sitz des Unternehmens und wichtiger Logistikstandort. Die Nordfrost-Gruppe ist heute mit 40 Kühlhäusern Marktführer in der Tiefkühllogistik. Mehr noch: Das Unternehmen hat sich zu einem europaweit agierenden Logistikpartner für alle großen Namen in Lebensmittelindustrie und Einzelhandel entwickelt, für Lebensmittel, aber auch für Stückgut und Projektladung.

Besonders am Herzen lag Horst Bartels ein neuer Unternehmenszweig: die Seehafenlogistik. Der Nordfrost Seehafen-Terminal am JadeWeserPort war 2012 die erste Großinvestition eines Privaten an dem Containerhafen. Inzwischen hat Nordfrost dort eine dreistellige Millionen-Summe investiert – trotz aller Anlaufschwierigkeiten des Hafens. Der Containerhafen hat, so war Bartels überzeugt, das Potenzial, die Entwicklung seiner Heimatstadt ganz weit nach vorn zu bringen – wenn er nur richtig betrieben würde.

Daran zweifelte Bartels. Er warf den Terminalbetreibern vor, mit Blick auf ihre eigenen Bilanzen den weiteren Ausbau des Hafens zu bremsen. Typisch für Bartels: Selbstverständlich wäre er bereit gewesen, die Konsequenzen seiner Analyse zu ziehen. Er bot an, selbst weitere Löschbrücken zu kaufen oder am besten gleich den gesamten Terminal zu übernehmen.

Zu groß gedacht? Nicht für den Lokalpatrioten Horst Bartels, der von sich selbst und vom Standort Wilhelmshaven so sehr überzeugt war, dass für Zweifel kaum Raum blieb.

Dabei musste auch der Unternehmer Bartels Rückschläge hinnehmen. So etwa beim Projekt „Jadekost“ („Mein größter Fehler“), mit dem er Anfang der 1990er Jahre an der Konkurrenz scheiterte. Aber Bartels kam aus der Insolvenz zurück und führte das Unternehmen zu alter Größe zurück.

Heute beschäftigt die Nordfrost-Gruppe an die 3000 Menschen. Trotz aller Härte, vor allem auch sich selbst gegenüber, hatte Horst Bartels immer ein großes Herz für seine Familie, für langjährige Freunde und seine Heimat. Als Sponsor engagierte er sich für Sport, Kultur und Soziales. Als Anerkennung für seine Leistungen wurde er 2018 vom Club zu Wilhelmshaven und der Stadt Wilhelmshaven mit dem Ehrenschild von Stadt und Club ausgezeichnet.

Horst Bartels – die Welt im Blick, die Heimat im Herzen

04.02.2020 um 09:28 Uhr von NWZ

 

Seine Frau, Kinder und Enkel waren sein Ein und Alles, die 3000 Beschäftigten waren für ihn seine „coole Nordfrost-Familie“. Jahrzehntelang hat Horst Bartels in der Region als Unternehmer und Mäzen in Sport und Kultur gewirkt.

Bis zu seinem Lebensende war er ein Wilhelmshavener Junge, von einigen Freunden liebevoll „Tauben-Horsti“ genannt. Seine Familie – Frau, Kinder, Enkel – war sein Ein und Alles, gefolgt von seinem Unternehmen, das er auch wie ein Patriarch führte. Die 3000 Beschäftigten waren für ihn seine „coole Nordfrost-Familie“.

Horst Bartels, der am Wochenende im Alter von 75 Jahren an einem Krebsleiden starb, wurde gern als Macher beschrieben, als Unternehmerpersönlichkeit mit zupackender Tatkraft. Doch das war nur die eine Seite der Medaille, die Seite, die der Öffentlichkeit zugewandt war. Denn es gab einen Horst Bartels, der ganz anders war.

Der andere Bartels unterschied sich deutlich von dem Raubautz, der geschäftliche Verhandlungen rabiat beenden konnte, vom Konzernlenker, der sowohl Mitarbeiter als auch Konkurrenten mit plötzlichen Entscheidungen überraschte – nein, der andere Horst Bartels war ein feinfühlender Naturliebhaber, einer, der auch gern Landschaftsgärtner geworden wäre und der zum Krafttanken immer wieder in die sonnengeprägte Landschaft der kanarischen Inseln eintauchte.

Der andere Horst Bartels war außerdem ein Kunstliebhaber mit treffsicherem Geschmack, der vor mehr als 30?Jahren einen Düsseldorfer Galeristen damit schockierte, dass er eine Lastwagenladung mit 50 Gemälden des damals noch nicht so bekannten peruanischen Künstlers Antonio Maro nach Schortens bringen ließ, um einen Großteil davon für die Nordfrost-Zentrale zu erwerben. Inzwischen hat Maro Weltgeltung erlangt und seine Kunstwerke beeindrucken die Besucher des Unternehmens am Nordfrost-Ring 1 in Schortens.

Im vergangenen November wurde Bartels 75 Jahre alt. Damals erfuhren Freunde und Weggefährten aus der Region, dass es schlecht um ihn stand. Der Empfang zu seinem Geburtstag, der ihm immer so wichtig war, musste aus gesundheitlichen Gründen abgesagt werden. Dabei hatte immer die Regel gegolten: Einmal eingeladen heißt für immer eingeladen.

Das Geburtstagstreffen hatte Horst Bartels oft genutzt, um wichtige Unternehmensentscheidungen und Entwicklungen bekanntzugeben. Da waren zum Beispiel die Investitionen im dreistelligen Millionenbereich in den Jade-Weser-Port, oder die Übernahme verschiedener Firmen, der Aufstieg der Nordfrostgruppe zum europäischen Spitzenplayer in der Tiefkühllogistik. Bei allem was er tat hatte er stets die Welt im Blick – und die Heimat im Herzen.

Angefangen hatte der Unternehmer Bartels nach Bank- und Betriebswirt-Ausbildung mit Fleisch- und Milchpulverlagerung zu Zeiten des kalten Krieges. Anfang der 90er Jahre dann ein Höhepunkt – und der tiefe Fall. Durch den Bau einer Fabrik für tiefgekühlte Fisch- und Fleischprodukte wurde er zum Konkurrenten seiner Kunden. Der gnadenlose Konkurrenzkampf um die Regale der großen Discountketten endete mit der Insolvenz der gesamten Nordfrostgruppe. Nach dem Verkauf des Lebensmittelwerks und der Weiterführung der Kühlhauskette durch einen Insolvenzverwalter gab es einen Neustart für Bartels, der steil nach oben führte. Bis die Gesundheit ihm eine endgültige Grenze setzte.

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