Uwe Cordes

Uwe Cordes

† in Harpstedt
Erstellt von NWZ Online
Angelegt am 30.07.2019
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Eine leise Stimme ist verstummt

30.07.2019 um 16:52 Uhr von NWZ

 

Langjähriger Samtgemeindebürgermeister Uwe Cordes verstorben
16 Jahre lang stand Uwe Cordes an der Spitze der Samtgemeinde. Sein Tod löste tiefe Bestürzung aus.


Er galt als ein Mann der leisen Töne. Als einer, der auch unkonventionelle Wege ging, fachlich versiert, einer, der sich nicht verbiegen lassen wollte. 16 Jahre lang hat Uwe Cordes als hauptamtlicher Samtgemeindebürgermeister von Harpstedt die Entwicklungen von Ippener im Norden bis Colnrade im Süden maßgeblich mitgeprägt. Am Freitagabend ist er, 68-jährig, nach langer schwerer Krankheit in einem Oldenburger Krankenhaus verstorben.
Mit tiefer Bestürzung und teils auch geschockt reagierten Weggefährten auf die Nachricht vom Tode des gebürtigen Verdeners, der nach seinem Abschied vom Samtgemeindebürgermeisteramt im Jahr 2014 seit 2016 als Parteiloser in der Grünen-Fraktion des Samtgemeinderates und des Fleckenrates von Harpstedt mitwirkte. Cordes „hinterlässt eine große Lücke“, sagte sein Nachfolger als Samtgemeindebürgermeister, Herwig Wöbse.


Der Harpstedter habe „einen guten Zugang zu den Menschen“ gehabt, sich mit großem Einsatz bei Themen engagiert, die vielen unter den Nägel brannten. Beispielhaft nannte Wöbse den Kampf gegen eine Mülldeponie im Wunderburger Moor in den frühen 1990er-Jahren und das – letztlich vergebliche – Eintreten für eine Erdverkabelung der umstrittenen 380-kV-Höchstspannungsleitung von Ganderkesee nach St. Hülfe ein Jahrzehnt später.


Als Samtgemeindebürgermeister sei der Verstorbene Neuerungen gegenüber sehr aufgeschlossen gewesen. Besonders am Herz gelegen habe ihm die Entwicklung der Schulen, der Kindergärten, der Jugendpflege oder auch der nachschulischen Betreuung – Bereiche, in denen die Samtgemeinde durchaus Beispielgebendes auf die Beine gestellt habe.


Sicher sei Cordes „kein Standard-Bürgermeister“ gewesen, beschrieb Wöbse die „eigene Art“, mit Themen umzugehen. Was er dem Verstorbenen hoch anrechne: Er habe ihm, Wöbse, den Übergang im Bürgermeisteramt „leichter gemacht“. „Das lief reibungslos.“ Es stimme ihn traurig, dass Uwe Cordes nur fünf Jahre Zeit hatte, seinen Ruhestand zu genießen.


Geschockt hat die Nachricht vom Tode von Uwe Cordes Grünen-Fraktionschef Götz Rohde – „auch wenn wir wussten, dass es ihm nicht gut ging“. Durch die langjährige Tätigkeit in der Verwaltung habe Cordes über einen „Fundus an Erfahrung“ verfügt. „Er kannte das Innenleben.“ Für die Grünen-Fraktion im Samtgemeinderat sei Cordes’ Tod ein großer Verlust. Er war Mitglied im Schul- und Sozialausschuss sowie (bis Mai) Beigeordneter im Samtgemeindeausschuss.


Darüber hinaus engagierte sich Uwe Cordes im Schulförderverein als 2. Vorsitzender oder als Geschäftsführer im Harpstedter Turnerbund (HTB). 2016, so erinnert sich der langjährige HTB-Vorsitzende Frank Wobig, habe der Verein einen personellen Engpass im Vorstand gehabt. Cordes habe damals selbstlos geholfen, habe seinen Posten als 2. Vorsitzender frei gemacht und den arbeitsintensiven Part des Geschäftsführers übernommen. Wobig: „Ich hab nur gedacht: Alle Achtung!“.


Ebenfalls 2016 war Uwe Cordes einer der Initiatoren des Geschichtsvereins Samtgemeinde Harpstedt. Hier war er seither Vorsitzenden.


Im Mai 2016 überraschte Uwe Cordes (Bild) mit der Nachricht, dass er bei der Kommunalwahl als Parteiloser für die Grünen antreten werde.

Gedenkkerze

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Entzündet am 30.07.2019 um 16:50 Uhr