Lukas Zelichowski

Lukas Zelichowski

* 13.07.1985
† 19.05.2011 in Nordenham
Erstellt von NWZ Online
Angelegt am 23.05.2011
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Über den Trauerfall (1)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Lukas Zelichowski, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

„Er hat bis zum Schluss tapfer gekämpft“

23.05.2011 um 21:09 Uhr

An Leukämie erkrankter Lukas Zelichowski ist gestorben – Drei Monate nach Transplantation

Er war ein humorvoller Mensch und bis zuletzt zuversichtlich. An der Typisierungsaktion in Nordenham hatten 641 Menschen teilgenommen.

Tiefe Betroffenheit hat die Nachricht vom Tod des an Leukämie erkrankten 25 Jahre alten Fluggerätmechanikers Lukas Zelichowski aus Friedrich-August-Hütte in der Bevölkerung ausgelöst. „Er hatte nie Selbstmitleid, hat bis zum Schluss ganz tapfer gekämpft und an seine Heilung geglaubt“, sagt seine Arbeitskollegin Lena Speckels (25).

Die Familie von Lukas Zelichowski hatte mit Hilfe von Lena Speckels und Freunden mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) eine Typisierungsaktion am 20. November vergangenen Jahres in der Stadthalle Friedeburg auf die Beine gestellt. 641 potenzielle Spender kamen. Ende November dann die erlösende Nachricht: Ein Stammzellenspender war gefunden worden, der zu 100 Prozent passt.

Die Knochenmark-Transplantation vor etwa drei Monaten hat Lukas Zelichowski gut überstanden, berichtet Lena Speckels. Er durfte die Klinik in Oldenburg verlassen und nach Hause. Zunächst ging es ihm wieder besser.

Dann erwies sich sein Immunsystem aber als so stark geschwächt, dass er zurück ins Krankenhaus musste. Lena Speckels: „Wir wussten, dass es ihm schlecht geht, aber ich habe keine Sekunde gezweifelt, das er es schafft – und dann kam sein Tod doch ganz plötzlich.“

Die Typisierungsaktion sei dennoch keinesfalls umsonst gewesen, weil damit auch anderen an Leukämie erkrankten Menschen geholfen werden könne.

Bisher ist nicht bekannt, ob der für Lukas gefundene Spender unter den Teilnehmern der Nordenhamer Aktion oder einer Aktion andernorts gewesen ist.

Zeichen der Solidarität

In jedem Fall sei die Typisierung in Nordenham ein eindrucksvolles Zeichen der Solidarität gewesen, sagt der katholische Pfarrer Erhard Bögershausen. „In unserer kälter werdenden Gesellschaft ist das ein Wert, der auch in Zukunft weiter wirken wird“, so der Pfarrer, der an diesem Dienstag den Gottesdienst feiern und anschließend mit allen zum Grabe gehen wird.

Alle 45 Minuten erkrankt laut DKMS in Deutschland ein Mensch neu an Leukämie. Für viele sei die Übertragung gesunder Stammzellen die einzige Überlebenschance.

Lukas Zelichowski hatte sich vor siebeneinhalb Jahren selbst typisieren lassen, um anderen helfen zu können. Im Mai 2009 war bei ihm nach einer Grippe Leukämie festgestellt worden.

Krebs schien schon besiegt

Damals arbeitete er auf einer Entsendung seines Nordenhamer Werkes in Toulouse und wohnte dort mit seiner Frau. Nach tapfer überstandener harter Behandlung kehrte er Ende 2009 nach Deutschland zurück.

Anfang 2010 nahm er wieder die Arbeit in Nordenham auf. Dann der Schock: Am 23. September wurde bei einer Routineuntersuchung erneut der tödliche Krebs festgestellt. Dennoch blieb Lukas Zelichowski zuversichtlich. Ja, er sei ein humorvoller Mensch und lasse sich das nicht nehmen, sagte er damals in einem Telefongespräch mit der NWZ.

Die christliche Feier der Hoffnung für den am 19. Mai 2011 Verstorbenen mit anschließender Beisetzung auf dem Atenser Friedhof findet an diesen Dienstag, 24. Mai 2011, ab 11.30 Uhr in der Kirche statt, wo er vor vier Jahren seine Frau Natalia geheiratet hat: in der katholischen St.-Willehad-Kirche.