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Über den Trauerfall (1)
Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Dr. h.c. Hartwin Kramer, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.
Ehemaliger OLG-Präsident Kramer gestorben
30.01.2012 um 22:20 UhrEhrenamtliches Engagement
Der langjährige Präsident des Oberlandesgerichts (OLG) Oldenburg, Dr. Hartwin Kramer, ist tot. Er starb am Freitag im Alter von 72 Jahren.
Der in Vechta geborene Sohn eines Hochschuldozenten absolvierte nach dem Abitur am Alten Gymnasium Oldenburg sein Jura-Studium in Bonn, Köln und Berlin. In Berlin sorgte er zusammen mit Kommilitonen für Schlagzeilen, als er nach dem Bau der Mauer Studenten aus der DDR zur Flucht verhalf. Eine dieser Aktionen ging schief, Kramer wurde festgenommen und zu vier Jahren Haft verurteilt. Die Bundesrepublik kaufte ihn ein Jahr danach frei.
Seinem 1. und 2. Staatsexamen folgten Einsätze als Richter überwiegend in Weser-Ems, ehe er ab 1977 zum Richter am OLG Oldenburg berufen wurde. 1986 wurde Kramer Vorsitzender Richter am OLG, 1992 ernannte ihn das Justizministerium zum OLG-Präsidenten. Dieses Amt bekleidete er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 2004.
Doch Hartwin Kramer war auch ehrenamtlich engagiert: als Mitglied des Niedersächsischen Staatsgerichtshofes und Vorsitzender des Niedersächsischen Richterbundes. Zudem setzte er mit frühzeitiger und umfassender EDV-Einführung bundesweit Maßstäbe.
Auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand blieb Kramer rastlos. Er war tätig im Praxisbeirat der Hanse Law School. Die niedersächsische Landesregierung setzte ihn 2006 als Ombudsmann ein, um den Hinterbliebenen des Transrapid-Unglücks im Emsland durch Verwaltung des Spendenfonds zu helfen. Im Jahre 2008 verlieh ihm der Niedersächsische Ministerpräsident das Verdienstkreuz 1. Klasse des Niedersächsischen Verdienstordens.