Elisa Kauffeld

Elisa Kauffeld

* 17.10.1913
† 16.05.2012 in Sillenstede
Erstellt von NWZ Online
Angelegt am 18.05.2012
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Über den Trauerfall (1)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Elisa Kauffeld, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

Engagiert für Frieden und gegen Kriege

18.05.2012 um 22:10 Uhr

Friedensaktivistin und Oberschule-Namensgeberin Elisa Kauffeld gestorben

Die 98-jährige Friedensaktivistin und Namensgeberin der zukünftigen Oberschule Jever Elisa Kauffeld (geborene Krauss) starb am 16. Mai in ihrer Wohnung in Sillenstede. Die Seniorin, die am 17. Oktober 1913 in London geboren wurde, setzte sich mit vielen Aktionen aktiv für den Frieden ein.

Sie gründete 1979, im Alter von 66 Jahren, die Friedensinitiative Jever/Schortens. Anlass war die Debatte um die Stationierung der Pershing II, einer US-amerikanischen Atomrakete, in Deutschland. Mit Gleichgesinnten protestierte sie gegen Atomwaffen, Massenvernichtungsmittel, Atomtests und aus ihrer Sicht ungerechtfertigte Kriege.

Mehrere Male wurde sie deshalb von deutschen Gerichten verurteilt. Zuletzt 1997, nachdem sie mit einer Gruppe in ein Atomwaffenlager in Büchel eingebrochen war, um darauf aufmerksam zu machen, wie leicht das möglich war.

Ende der 1990er Jahre konzipierte sie eine Ausstellung gegen Krieg und Kriegsgewalt.

Elisa Kauffeld erlebte den Ersten und den Zweiten Weltkrieg mit. Den Ersten Weltkrieg als Kind im Haus ihrer Großmutter im Schwarzwald nahe der französischen Grenze, den Zweiten Weltkrieg als junge Frau mit ihrem ersten Kind. Den Kriegsbeginn 1939 erlebte sie in Spanien. Dort lebte sie mit ihrem ersten Mann, einem Piloten, in Barcelona und sah von den ersten Kriegsjahren des Zweiten Weltkriegs zunächst nur die Folgen des Bürgerkriegs.

1940 kehrte sie nach Bremen zu ihren Eltern zurück. In diesem Jahr kam ihr erstes Kind auf die Welt. Sie reiste viel, ihr Mann war inzwischen bei der Luftwaffe. 1942 bekam sie die Nachricht, dass er im krieg umgekommen war.

1944 heiratete sie einen anderen Mann, der sie während des Krieges mit Lebensmitteln versorgt hatte. Als der Krieg 1945 endete, war Elisa Kauffeld in Bremen und erlebte den Moment, in dem die Stadt von den Allliierten eingenommen wurde. 34 Jahre sollten vergehen, bis sie sich für den Frieden einsetzte.

„Ich habe irgendwann begriffen, dass wir Alten den Mund aufmachen müssen, wenn wir Frieden wollen“, sagte Elisa Kauffeld in einem Gespräch mit der Ð ? im vergangenen Dezember.