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Über den Trauerfall (1)
Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Ernst Tannen, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.
Ein Leben für die Politik
18.02.2021 um 08:08 Uhr von NWZvon Norbert Hartfil
NORDENHAM/ECKWARDERHÖRNE Wer in der Kommunalpolitik erfolgreich sein will, kommt ohne ein gewisses Maß an Hartnäckigkeit nicht weit. Der Nordenhamer CDU-Politiker Ernst Tannen war ein solcher Ausdauerkämpfer, der sich mit Leib und Seele für seine Ziele einsetzte und sich auch von Rückschlägen nicht aufhalten ließ. Da passt es gut zusammen, dass Ernst Tannen einen Rekord im Wesermarsch-Kreistag aufgestellt hat. Er gehörte dem Kreistag stolze 47 Jahre an – so lange wie keiner je zuvor. Die vielen Weggefährten, mit denen er in all den Jahren in der Kommunalpolitik zusammengearbeitet hat, werden ihn vermissen. Ernst Tannen ist am vergangenen Sonnabend im Alter von 84 Jahren verstorben.
In Burhafe geboren
Ernst Tannen war am 20. Juli 1936 in Burhafe bei Wittmund zur Welt gekommen. Der Landwirtssohn entwickelte schon in seiner Kindheit und Jugend, die er in dem plattdeutsch geprägten 600-Seelen-Dorf Utarp bei Esens verbrachte, ein großes Interesse an der Politik. Er erzählte gerne, dass Geschichte und Gegenwartskunde in der Schule seine Lieblingsfächer waren.
In der Nachkriegszeit wurde Ernst Tannen ein treuer Anhänger des CDU-Kanzlers Konrad Adenauer. Die erste Partei, der er sich anschloss, war allerdings die FDP. Das hing damit zusammen, dass es damals die CDU in Utarp nicht gab.
Nach der Mittleren Reife absolvierte er eine Ausbildung zum Rechtspfleger. Dieser Beruf führte ihn nach Nordenham, wo er 1959 eine Stelle am Amtsgericht bekam. 2001 ging er dort als Justizoberamtsrat in den Ruhestand.
In Nordenham wechselte Ernst Tannen von den Freidemokraten zu den Christdemokraten. Im Frühjahr 1964 trat er in den CDU-Stadtverband ein und übernahm schon wenige Monate später dessen Vorsitz – im Alter von nur 28 Jahren. Diesen Posten übte er bis 1988 aus. In Anerkennung seiner besonderen Verdienste ernannte ihn die Nordenhamer CDU später zum Ehrenvorsitzenden.
Als politischer Senkrechtstarter schaffte Ernst Tannen 1964 den Einzug in den Stadtrat. Von 1968 bis 1974 leitete er die CDU-Fraktion. 1982 legte er sein Mandat nieder und verzichtete bei der Wahl 1984 aus gesundheitlichen Gründen auf auf eine erneute Ratskandidatur. Dem Kreistag hingegen, in den Ernst Tannen 1968 erstmals gewählt worden war, gehörte er durchgehend bis zum April 2016 an. Für seinen langjährigen Einsatz in der Kommunalpolitik erhielt der Nordenhamer 2008 das Bundesverdienstkreuz.
Klinik und Fähre
Besonders am Herzen lag Ernst Tannen in der gesamten Zeit die Krankenhausversorgung in der Wesermarsch. In dem zuständigen Kreistagsausschuss arbeitete er von Beginn an mit. Auch die Weserfähre war immer ein wichtiges Thema für ihn. Zudem engagierte er sich mit viel Leidenschaft – und letztlich auch mit Erfolg – für den Erhalt des vom Abriss bedrohten Oberfeuers in Eckwarderhörne, wo er sich gerne in seinem Wochenendhaus aufhielt. Ernst Tannen hatte dafür eine Bürgerinitiative mitgegründet und war zuletzt Vorsitzender der Stiftung Oberfeuer Preußeneck. Er hinterlässt eine Frau, einen Sohn und eine Tochter