Friedhelm Hachmeister

Trauer um Friedhelm Hachmeister. Der Diplom-Volkswirt, der die Molkereigeschichte im Oldenburger Land über Jahrzehnte wesentlich mitgestaltet hat, ist am 6. Juni 2020 im Alter von 88 Jahren verstorben. Der Oldenburger war in Zeiten des Wandels 20 Jahre lang Vorstand.

Friedhelm Hachmeister wurde mit Wirkung zum 1. Januar 1976 zum geschäftsführenden Vorstandsmitglied der damaligen Butter- und Eier-Zentralgenossenschaft (BEZ) Oldenburg eG bestellt. Das Unternehmen hatte da bereits seinen Standort von der Uferstraße zur Wilhelmshavener Heerstraße verlegt und verfügte als Zentralgenossenschaft im Oldenburger Land über ein eigenes Kühlhaus und Lagerhäuser, ein Trockenmilchwerk in Rodenkirchen sowie einen Fuhrpark. Das Unternehmen war international tätig; der Umsatz 1975 betrug 382 Millionen DM (195 Millionen Euro). Im Oldenburger Land gab es seinerzeit noch 29 eigenständige Molkereien, davon vier privat geführte, zudem auch andere Genossenschaften, die an die Zentrale lieferten und von dieser beliefert wurden.

In den Folgejahren entwickelte sich die BEZ zu einem der erfolgreichsten Zentralgenossenschaften für Milchprodukte in Deutschland. Die Marke Oldenburger wurde – insbesondere für Käse – weltweit nachgefragt, so dass sich der Umsatz bis zur Fusion 1988 mit der Molkereizentrale Ostfriesland auf rund 800 Millionen DM (409 Millionen Euro) mehr als verdoppelte.
Im Jahr 1989 kam es zur Fusion mit der Butter-Absatz Osnabrück; es entstand die Molkereizentrale Oldenburg-Osnabrück-Ostfriesland eG, ein Unternehmen mit 1681,8 Millionen DM (860 Millionen Euro) Umsatz und knapp 600 Mitarbeitern sowie 55 Mitgliedsmolkereien.

1995 verschmolzen 15 Genossenschaften zur Oldenburger-Botterbloom Milch eG. Es wurde mit 1838 Mitarbeitern ein Umsatz von 1843 Millionen DM (942 Millionen Euro) erzielt. Friedhelm Hachmeister schied altersbedingt aus dem Unternehmen aus. Im Zuge einer weiteren Fusion zum Deutschen Milch Kontor wurde der Unternehmenssitz später nach Bremen verlegt.

Friedhelm Hachmeister hat sich all die Jahre für die Milchwirtschaft im Oldenburger Land stark eingesetzt, war in vielen Verbänden ehrenamtlich engagiert tätig. Unter anderem war er von 1975 bis 1999 in unterschiedlichen Funktionen Mitglied im Vorstand des Arbeitgeberverbandes Oldenburg. 1999 wurde er zum Ehrenmitglied ernannt. Privat fühlte er sich wohl im Kreis der Familie, war politisch und geschichtlich interessiert und konnte mit seinem Humor andere anstecken.