WERDEN SIE INHABER DIESER GEDENKSEITE UND VERWALTEN SIE DIESE.
Über den Trauerfall (1)
Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Horst Hebenstreit, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.
Sandkrugs Zauberer ist tot
01.11.2018 um 11:16 Uhr von NWZ
Die Bühne war sein Leben. In einem Alter, in dem andere längst den Ruhestand praktizieren, stand Horst Hebenstreit immer noch gerne in seinem Zaubertheater im Scheinwerferlicht. Am vergangenen Sonntag ist der Sandkruger im Alter von 84 Jahren gestorben.
Gezaubert hat Horst Hebenstreit fast sein ganzes Leben. Schon als kleiner Junge in Berlin übte er gemeinsam mit einem Freund alle Tricks ein, die ein Zauberkasten bot. Sein Taschengeld, später der Lehrlingslohn landeten regelmäßig im „Zauberkönig“, einem Geschäft, das mit allerlei Büchern und Requisiten in die magische Kunst einführte.
Als Erwachsener wurde aus der Leidenschaft mehr als ein Hobby. Zusammen mit seiner Frau und Bühnenpartnerin Alwine Hebenstreit stand er als „Mikado und Hexy“ auf vielen Bühnen, lernte Stars wie die Magier Siegfried & Roy in Las Vegas kennen.
1967 zogen die Hebenstreits nach Sandkrug. Anfang der 1990er Jahre richteten sie in ihrem Eigenheim am Sommerweg ihr ganz persönliches Zaubertheater ein. An den Wänden erzählen viele Fotos die Geschichte ihrer spannenden Künstlerleben. Auch in seiner neuen Heimat engagierte sich Horst Hebenstreit: Er war mit Abstand das älteste Mitglied des Magischen Zirkels Oldenburg, zuvor 37 Jahre lang dessen Vorsitzender. Mit seinen Kunststücken verblüffte er noch auf der Zaubergala 2016 im Gesellschaftshaus Ripken.
Bereits 2005 hatte der damals 71-Jährige die erste Zauberschule Niedersachsens in Sandkrug eröffnet. Junge Menschen für die Zauberei zu begeistern, war ihm ein besonderes Anliegen. Kinder, aber auch Erwachsene konnten bei ihm lernen, Zauberstäbe auf magische Weise schweben zu lassen oder zielsicher alle vier Asse aus einem Kartenspiel herauszufischen. Geschickt vermittelte Hebenstreit dabei, worauf es vor allem ankommt – auf’s „Üben, Üben, Üben“, wie er sagte.
Im Februar 2018 bestanden noch einmal vier seiner Schüler die öffentliche Prüfung des Magischen Zirkels. Das Pausenprogramm übernahm Horst Hebenstreit persönlich – wer sonst? Wir werden ihn und seine Tricks vermissen.