Martin Hoffmann

Ein großer See  -  wo kommt er nur her?

Hab´ ihn hier noch nie gesehn´.

Die Wiese voll Blumen, die Luft von Lachen schwer -

wo ist das alles geblieben, gibt es das denn nicht mehr?

Am anderen Ufer, dort seh´ ich Dich steh´n .

Du willst mir was sagen, ich kann´s  nicht versteh´n.

Ich kann nicht schwimmen, kann Dich nicht erreichen.

Verzweiflung löst aus der Seele den Schrei.

Ich spür´ Deine Nähe, Dein Flüstern am Ohr:

'Hör´  auf zu weinen und der See wird weichen.

Denn deine Tränen sind es, die ihn füllen.

Lass mich dich trösten und deine Verzweiflung stillen.

Ich bin ja da, wein´ nicht mehr um mich.

Werd´ hier auf dich warten.

Mama, ich liebe Dich.'

Die Sonne sank, bevor es Abend wurde. Ein Sturm kam aus der kalten Nacht daher.

Mein banges Herz hielt Ausschau nach dem Kinde, es muss doch kommen  -  doch es kam nicht mehr.

Und in das Dunkel sah ich Stund´ um Stunde. Ein Schrei, ein Schmerz  kam aus dem Herz, jedoch nicht aus dem Munde.

Aus diesem Schmerz in mir ruft meine Seele stets: 'Wann kommst Du, wann?'  Wohlwissend, dass Du der eine, der diesen Ruf nicht hören kann.

In´s  Dunkel gingst Du, bist darin verborgen. Kein Flehen oder Weinen  bringt Dich je zurück. Ich warte auf den Tag, die Sonne und den Morgen. Geliebtes Kind  -  Du warst doch unser aller Glück!

Lieber Martin ,

wir kannten uns leider nicht von Angesicht zu Angesicht, aber gingen doch eine lange Zeit durch eine Fantasiewelt.

Ich erfuhr vor kurzem erst was dir widerfahren ist, wunderte mich schon die ganze Zeit , wo du geblieben bist.

Ich werde dich vermissen , du warst ein treuer, liebevoller Weggefährte....

Auf diesem Wege sage ich Dir Lebewohl, ich werde dich und die Zeit mit deinem Char nie vergessen....

*Seo*

Mein auffrichtiges Beileid an die Familie

Die Sehnsucht bricht das Herze mir;

es klingelt und ich lauf zur Tür.

Gedanken wie: 'das muss er sein',

beflügeln meine Schritte.

Doch noch im Laufen fällt mir ein  -

der Tod nahm dich aus meiner Mitte.

Nun steh´ ich hier, weiß nicht mehr weiter.

Kann nicht nach vorn und nicht zurück.

Am Horizont seh´ ich den Reiter -

er kommt aus kalter schwarzer Nacht.

Er kommt zu mir, er faßt mich an.

' Ich nehm´ dich mit ', sagt er  -  ' es ist vollbracht '.

'Nein! Laß mich hier, faß mich nicht an,

beweg mich nicht ein Stück.

Ich werd´ hier warten, leiden und den Schmerz ertragen,

bis mein Kind kommt zu mir zurück.'

Du sitzt neben mir und schweigst. Ich sehe dich an und du lächelst. Ich spüre deine Tränen und möchte dich in meine Arme nehmen. Sie greifen ins Leere. Ich möchte dir etwas sagen, jedoch verschliesst der Schmerz meine Lippen. Ich fühle mich schuldig an deiner Verzweiflung. Ich bin so hilflos. Ich sehe dich an und muss weinen. Warum sagst du nichts? Durch den Schleier meiner Tränen starre ich auf dein Bild neben mir. Das ist was mir blieb. Du bist gegangen.