Milto Michaelides

Milto Michaelides

† 19.12.2019 in Cloppenburg
Erstellt von NWZ Online
Angelegt am 23.12.2019
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Über den Trauerfall (1)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Milto Michaelides, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

Ganz Cloppenburg trauert um Milto Michaelides

23.12.2019 um 14:19 Uhr von NWZ

 

Milto Michaelides ist tot. Diese Nachricht erfüllt sehr, sehr viele Cloppenburger mit tiefer Trauer: Der kultige Cloppenburger Gastronom, der 34 Jahre lang sein legendäres Restaurant an der Eschstraße führte, starb am Donnerstag im Alter von 73 Jahren.
Stammgäste, und davon hatte Milto unzählige, beschreiben den stolzen Griechen als einen Weltbürger und einen toleranten, hilfsbereiten, lieben Menschen, der freilich auch seine Launen und – teilweise liebenswerten – Macken hatte. Die Leute kamen immer gerne zu ihm, wenn sie den Alltag für ein paar Stunden vergessen wollten. Kaum jemand kannte seinen Nachnamen, dafür aber umso mehr Menschen seine legendären Lamm- und Fischgerichte, die oft so nicht auf der Karte standen. Je später der Abend war, desto mehr verwandelte sich das Restaurant für internationale und griechische Spezialitäten in eine Begegnungsstätte, in der die Menschen bei Musik, Tanz und Ouzo ihre Sorgen hinter sich lassen und einfach feiern konnten.


Umgekehrt waren die Cloppenburger Miltos Familie. Oft setzte er sich nach getaner Arbeit mit einem Teller zu seinen Stammgästen, um selbst noch etwas zu sich zu nehmen. 38 Jahre lang, also mehr als sein halbes Leben, führte Milto seinen eigenen Laden. Seit 1981 in Cloppenburg, zog er mit seinem Restaurant nur vier Jahre später in den damaligen Neubau an der Eschstraße. Das Lokal wechselte zwischendurch nur einmal seinen Namen. Hieß es zu Anfang „Korfu“, wird es inzwischen seit vielen Jahren unter dem Namen „Lesbos“ – benannt nach Miltos Heimatinsel – geführt. Allerdings waren diese Namen eigentlich auch egal, denn der Cloppenburger sagte immer: „Wir gehen heute Abend zu Milto.“


Neben der Gastronomie war auch das Tauchen Miltos große Leidenschaft. Einige Jahre war er Vorsitzender des Cloppenburger Tauchvereins Delphin. Und auch hier war er für seine unkonventionellen Aktionen bekannt. So versenkte er immer pünktlich zu Weihnachten einen komplett geschmückten Tannenbaum im Übungssee des Vereins. Die ausgedienten Kugeln brachten seine Stammgäste von zu Hause mit – diese durften allerdings mit Rücksicht auf Flora und Fauna nicht kaputtgehen.
Cloppenburg hat einen legendären Gastronomen verloren, der ein Gastgeber im besten Sinne war. Ruhe in Frieden, Milto.