Alma Krieg

Alma Krieg

geb. Tantzen
* 23.10.1922 in Oldenburg
† 10.08.2012 in Oldenburg
Erstellt von Harald Houben
Angelegt am 16.08.2012
10.077 Besuche

Kondolenzen (6)

Sie können das Kondolenzbuch nutzen, um den Angehörigen Ihr Beileid zu bekunden, Ihrer eigenen Trauer Ausdruck zu verleihen oder um dem Verstorbenen einige letzte Worte des Abschieds mitzugeben.

Kondolenz

Tja, das ist eine merkwürdige Geschichte...

27.04.2014 um 21:24 Uhr

Nachdem Mama gestorben war, fühlte ich neben einer gewissen Erleichterung, dass sie ihre Leiden endlich überwinden konnte, auch eine starke, innere Verbindung. So hielt ich tagtäglich Zwiesprache mit ihr, versicherte ihr meine Liebe und Dankbarkeit und sprach ihr Mut und Zuversicht zu. Dabei erschienen vor meinem inneren Auge längst vergessene Bilder aus meiner Kindheit und andere schöne Momente unseres gemeinsamen Lebens. Ich spürte Mamas Liebe und Nähe und denke, unser beider Bewusstsein war sich noch sehr nah! Dieser Zustand hielt ca. eineinhalb Jahre an. Dann geschah etwas Eigenartiges. Ich hatte plötzlich einige Tage hintereinander das Gefühl, als wollte meine Mama diesen innigen Kontakt nicht mehr! Schließlich kam es so weit, dass die vormals positiven Bilder in meinen Gedanken verschwanden und ich letztlich ein ziemlich grimmiges, verzerrtes Gesicht meiner Mutter erblickte. Ab diesem Moment brach ich die enge Verbindung zu ihr ab, denn offensichtlich störte sie mein „Festhalten“ auf ihrem nunmehr neuen Weg! Ich hatte mich schon seit meiner frühesten Jugend mit diesen Thematiken befasst und deshalb verwunderte mich diese Entwicklung nicht wirklich. Im Gegenteil, ich wünsche der Seele, die einmal meine Mama war, das Allerbeste! Letztendlich sind Zeit und Raum ohnehin bedeutungslos, denn nur die Liebe ist ewig und natürlich denke ich auch weiterhin immer mal wieder ganz lieb an meine Mama!

 

Kondolenz

Eine tolle Mutti

25.10.2013 um 10:09 Uhr

Ja, die Sache mit der Gitarre... Es war 1963, als die Beatles die Jugend der Welt überrollten. Ebenso, wie auch mich! Es muss der Horror für meine Eltern gewesen sein, als der liebe, fußballspielende und relativ pflegeleichte Sohn - erschwerenderweise Einzelkind - plötzlich vom Beatfieber befallen, geliehene Gitarren mit nach Hause schleppte und fast die gesamte Freizeit über, erste klägliche Spielversuche unternahm! Ein Jahr später, nachdem mein kleines Kinderzimmer übersät war mit Postern sämtlicher Beatstars, die nur irgendwie zu kriegen waren, wollte ich endlich eine eigene Gitarre, zumal ich schon gute Fortschritte (aus meiner Sicht) gemacht hatte. Mein Vater wollte von all der „Urwaldmusik“ nichts hören und so lag ich Mutti permanent in den Ohren: „Bitte! Mutti!! Bitte!!!“. Eines Nachmittags, ich glaube, es war das Geschenk zu meinem 14. Geburtstag, fuhren Mutti und ich in die Stadt zu Hertie. In der dortigen Musikabteilung wurden wir sogleich mit den wundervollsten Gitarren bekannt gemacht, die leider alle einen großen Nachteil hatten: Sie waren fürchterlich teuer! Nach langem Hin und Her fand sich dann doch noch ein passendes Stück. Sie war rot und hatte auch nicht ganz die Form, die ich gerne gehabt hätte, aber sie gehörte mir und ich habe sie fortan sehr geliebt! Nun konnte ich üben, üben, üben! Was ich auch tagtäglich mit großem Eifer tat. Oftmals auch auf Kosten der Schularbeiten, was jedoch im Endeffekt keine großen Konsequenzen haben sollte. Meine Mutter hat all dies mit großer Geduld ertragen, wofür ich ihr noch heute sehr dankbar bin! Schon 1965 spielte ich in einer Band und das hat sich bis heute nicht geändert. Dank einer kleinen, roten Gitarre, die Mutti mir vor vielen, vielen Jahren schenkte...

 

Kondolenz

Cappuccino

15.09.2013 um 12:17 Uhr von Myriam

Meine liebe Oma.

Ich vermisse dich sehr doll. Denke in letzter Zeit viel an die Tage, wo wir zusammen in der Küche gesessen haben und Cappuccino getrunken und Vollkornbutterkekse gegessen haben. Wärenddessen haben wir immer über Gott und die Welt geplaudert :) Es fehlt mir sehr, nicht mehr mit dir zu reden können.

Ich habe dich sehr lieb ,

Deine Enkelin Myriam

 

Kondolenz

Vor einem Jahr...

09.08.2013 um 08:44 Uhr

Liebe Mama!

 

Vor genau einem Jahr bist Du gegangen. Wow! Wie schnell die Zeit vergeht! Dabei kommt es mir vor, als wäre es gestern gewesen, dass Du mein Schulbrot geschmiert hast und mich mit dieser kratzenden Pudelmütze zur Schule schicktest. Dass wir zusammen mit dem Rad zu Bäckerei Tantzen fuhren oder bei Hugo Schrader am Trommelweg einkaufen gingen. Hey, das ist doch noch gar nicht so lange her, dass der Kramermarkt am Pferdemarkt war - oder Du mir bei Hertie die erste eigene Gitarre kauftest. Aber 'psssst', darf Vati nicht wissen! Danke Mama, es zerreißt mir das Herz, wenn ich daran denke. Das sind genau die Momente, die sich in meine Seele eingebrannt haben und die mich mit unendlicher Freude und Dankbarkeit erfüllen! Nicht das ewige Gerede von: 'Du sollst es einmal besser haben, als wir!'. Ich glaube Mama, es geht im Leben gar nicht darum, es besser zu haben als andere. Zumal man so etwas kaum bewerten kann. Es geht darum, keine innere Leere zu spüren, die man verzweifelt versucht mit allerlei Äußerem aufzufüllen. Es geht um das berühmte 'mit sich selbst im Reinen zu sein'! Das haben wir beide in den letzten Jahren unseres gemeinsamen Erdendaseins ganz gut hin bekommen und das lässt mich Dir auch heute noch ganz nah sein! Das ist etwas Schönes, etwas so sehr Vertrautes, etwas das demütig werden lässt! All die wunderbaren Erinnerungen, die kleinen und die großen Katastrophen, das gemeinsame Verstehen, auch ohne viele Worte! Faktisch bist Du sicherlich schon 1 Jahr fort. Praktisch bist Du an meiner Seite wie eh und je! Danke Mama! Ich liebe Dich!

 

Dein Harald

Kondolenz

Eine schöne Erinnerung von vielen...

08.11.2012 um 10:58 Uhr

Als Kind war ich hin und wieder krank. Ich erinnere mich gerne an eine Woche im Winter – es muss um die Mitte der fünfziger Jahre gewesen sein – in der ich eine schlimme Grippe hatte. Fieber, Appetitlosigkeit und Schlappheit plagten mich schon eine ganze Weile. Da es im Schlafzimmer keinen Ofen gab, durfte ich im Wohnzimmer auf dem Sofa liegen. Mama hatte mich warm eingepackt und ich genoss den Blick durch das Stubenfenster, hinaus in den schneienden Himmel. Dicke Flocken blieben auf den zwei Stromkabeln (die damals noch von einem Strommast direkt oben ans Haus führten) genau in meinem Blickwinkel liegen. Der Schnee türmte sich etwas auf, um dann wieder unter der eigenen Last zusammen zu stürzen. Ich fand dies alles sehr spannend und schaute immer wieder begeistert zu. Ich hatte fast eine Woche lang nicht viel essen mögen und Mama versprach mir ein Ei-Brötchen, nur mit Eigelb! Denn das Weiße mochte ich partout nicht. Als sie es brachte, erklärte sie mir, dass die kleinen weißen Stücke von der Butter herrührten, die leider noch zu kalt zum schmieren war. Ich aß dieses Brötchen mit so viel Genuss, wie schon lange nicht mehr und ab diesem Tag ging es mir wieder besser. Erst viel später gestand Mama mir, dass die kleinen weißen Butterhügel, Eiweißstückchen waren. Ich hatte dies natürlich nicht bemerkt und trage diese kleine Geschichte bis heute liebevoll in mir. Danke Mama!

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