Irmelin Schachtschneider

Irmelin Schachtschneider

* 17.07.1935 in Oldenburg
† 27.07.2012
Erstellt von NWZ Online
Angelegt am 29.07.2012
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Über den Trauerfall (1)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Irmelin Schachtschneider, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

Trauer um Oberstudienrätin Irmelin Schachtschneider

29.07.2012 um 20:21 Uhr

Im Alter von 77 Jahren starb Irmelin Schachtschneider. Sie zählte zu jenen, die sich als eine der ersten in der Frauenbewegung aktiv in Oldenburg engagierten. Auch in der Friedensbewegung setzte sie Zeichen und war eine von jenen, die auf vielen Kundgebungen ihrer Meinung Ausdruck verlieh, etwa gegen den Nato-Doppelbeschluss in den achtziger Jahren.

Politisch hatte sie ihre Heimat zunächst in der SPD gesehen, so war sie etwa Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF). Allerdings verließ sie dann gemeinsam mit der späteren Berliner Senatorin Heidi Knake-Werner die Partei und wandte sich der DKP zu.

Wegen ihrer Kandidatur für die DKP zu den Landtagswahlen 1982 zählte die Oberstudienrätin in den achtziger Jahren zu jenen, die ihren Beruf zeitweise nicht ausüben durften. Im Juli 1989 allerdings hob der 1. Senat des niedersächsischen Disziplinarhofs das Urteil der Disziplinarkammer Oldenburg auf, und so kehrte sie in den Schuldienst zurück. Allerdings stufte man Irmelin Schachtschneider zurück.

1993 wurde sie beim Landesdelegiertentag der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Wilhelmshaven zur stellvertretenden Vorsitzenden des GEW-Landesverbandes Niedersachsen gewählt. Bis 1997 unterrichtete sie am Gymnasium Eversten Deutsch und Latein.

Als der Europäische Gerichtshof 1996 den sogenannten Radikalenerlass verurteilte, sprach Irmelin Schachtschneider vom „Sieg der Bürgerrechte“. Weggefährtinnen sagen über sie, dass sie über einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn verfügte und sich vehement und mutig für Frieden und Demokratie eingesetzt habe.

Irmelin Schachtschneider war mit dem Oldenburger Chronisten und Historiker Matthias Schachtschneider verheiratet und hatte vier Kinder.

Familie, Freunde und Weggefährten nehmen Abschied am Freitag, 3. August 2012, ab 10.30 Uhr in der Andachtshalle des Parkfriedhofs Bümmerstede an der Sandkruger Straße.